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Einfach Leben

...vielleicht ist es vielleich viel leichter

Wie funktioniert Glück?


... der Schatz am Ende des Regenbogens?

Sind Sie glücklich? Wenn Sie jetzt nicht sofort mit "Ja" antworten, wann waren Sie das letzte Mal glücklich? Oder fällt es Ihnen gerade schwer, sich zu erinnern? Da gibt es Menschen, die sagen Glück ist nur ein flüchtiger Gast, und jeder Versuch es festzuhalten, kann nur dazu führen, dass es verfliegt. Wieder andere sagen, Glück ist erlernbar, doch was wir lernen wollen, müssen wir zunächst üben. Können wir wirklich lernen glücklich zu sein, so wie wir eine neue Sprache erlernen? Interessante Fragen, denen ich in diesem Artikel nachgehe. Wenn sie Lust haben, begleiten sie mich auf meiner Suche nach dem Glück.

Erkenntnisse der Glücksforschung zum Thema Glück gibt es unzählige Studien und Umfragen. Die Frage nach einem glücklichen Leben ist eine der ältesten Fragen überhaupt. Viele Philosophen zerbrechen sich seit mehr als 2000 Jahren darüber die Köpfe und haben jede Menge widersprüchliche Antworten gefunden. Unsere Sehnsucht, dieses Gefühl so oft wie möglich zu erleben, motiviert auch heut noch Forscher aus aller Welt, dem „Geheimnis des Glücks“ auf die Spur zu kommen. Sie erinnern mich ein wenig an die Goldsucher in der Mitte des 19. Jahrhunderts, die auf der Suche nach ihrem Glück, angetrieben durch eine Idee, nichts unversucht ließen es zu finden. So haben Forscher der University of Leicester untersucht, wo auf unserer schönen Erde sich die Menschen am glücklichsten fühlen. Aus diesen Ergebnissen haben sie dann sogar eine Weltkarte des Glücks erstellt. Doch mit Umfragen und Studien ist das so eine Sache, je nachdem wie viele Menschen wir fragen, welche (Alter, Geschlecht, Kultur), wo und wann wir fragen, und natürlich auch wie wir das tun, hat einen großen Einfluss auf die Antworten und somit auch auf das Ergebnis. Ich fasse mal die offiziellen Studien zusammen. Sie sagen, dass es zwischen Frauen und Männern keinen bemerkenswerten Unterschied in der Glücksempfindung gibt. 

Dass ältere Menschen in der Regel glücklicher sind als junge. Dass die unterschiedlichen Kulturen einen wesentlichen Einfluss auf das Glücksempfinden der Menschen haben. Und, dass attraktive Menschen nicht automatisch glücklicher sind. Es hat sich außerdem gezeigt, dass ein erfülltes, zufriedenes Leben als glücklich wahrgenommen wird. Ganz einfache Elemente wie Frieden, Gesundheit, Freunde und Selbstbestimmung gehören für viele Menschen zu einem glücklichen Leben.


Aber was ist Glück?


Unser Glückserleben, drückt sich in Emotionen wie Freude, Begeisterung und Genuss aus. Neurobiologisch, sind wir dem Glück in den letzten 20 Jahren ein ganzes Stück näher gekommen. Wir haben eine Menge darüber erfahren, wie unser Gehirn funktioniert und wie Gefühle entstehen. Heute wissen wir, in unserem Gehirn gibt es Mechanismen für „Lust und Genuss“ bei denen bestimmte Hormone ausgeschüttet werden. Die Mechanismen, die solche Emotionen hervorrufen und die Weise, wie wir sie ausdrücken, sind uns angeboren. Unser emotionales Gedächtnis bewertet Ereignisse nach ähnlichen Erfahrungen in unserer Vergangenheit. Verspricht das Ereignis spaßig oder lustvoll zu werden, schüttet unser Gehirn Dopamin aus. Dieses sorgt dafür, dass wir uns motiviert fühlen, es versetzt uns in freudige Erwartung. Ist jetzt alles so, wie wir uns das vorgestellt haben, schüttet unser Gehirn unter anderem Serotonin aus. Dieser Botenstoff sorgt dafür, dass unsere Stimmung steigt, wir uns ruhig und ausgeglichen fühlen. Das Gleiche erleben wir, wenn wir uns verlieben. In diesem Fall verstärkt zusätzlich das Hormon Oxytocin das Gefühl von Vertrauen. So kommt es, dass wir die Empfindung von Glück in unterschiedlichen Lebenslagen sehr ähnlich erleben. Egal, ob wir etwa ein gutes Essen genießen, oder eine Arbeit erfolgreich abgeschlossen haben – es ist immer dieselbe Melodie der Hormone, nur das Orchester ist mal größer, mal kleiner. Evolutionsgeschichtlich ist das Gefühl von Glück wie ein Signal und somit eine clevere Erfindung der Natur. Es will uns zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind, denn „Lust und Genuss“ dienen letztlich dem Überleben. Glücksgefühle sollen uns verführen, Dinge zu tun die gut für uns sind. So lernen wir, welche Situationen wir suchen oder herbeiführen sollen. Negative Gefühle funktionieren neurobiologisch genau umgekehrt, sie sorgen dafür, dass wir unangenehme Situationen vermeiden. Ärger bringt uns z. B. dazu, auf Angriffe zu reagieren.


Glück entsteht nicht nur im Kopf


Auch unser Körper reagiert auf die Ausschüttung von Glückshormonen. Unsere Gesichtszüge und die gesamte Muskulatur in unserem Körper entspannen sich. Unsere Mundwinkel wandern nach oben und es entstehen Lachfältchen. Auch unser Herz schlägt etwas schneller, wir freuen uns. Das Interessante daran ist, dass unser Gehirn einerseits die Veränderungen unseres Körpers hervorruft, andererseits diese körperlichen Merkmale unserem Gehirn aber auch signalisieren, jetzt musst du Glückshormone ausschütten. So können wir über den Umweg des Körpers, Glücksgefühle selbst erzeugen. Auch wenn das jetzt ein wenig nach Manipulation klingt, die über den Körper erzeugten Emotionen, lassen sich von „echter Freude“ nicht unterscheiden. Dazu brauchen wir nur etwas guten Willen und Übung. Wenn sie erleben möchten wie das funktioniert, lade ich sie zu einer kleinen Übung ein.

Denken sie jetzt an etwas Angenehmes, atmen sie tief ein und richten sie ihren Körper gleichzeitig bewusst auf. Jetzt ziehen sie ihre Mundwinkel etwas nach oben und atmen gleichzeitig langsam wieder aus. Wenn sie diese Körperhaltung eine Weile behalten, merken sie mit der Zeit, dass ihre Stimmung steigt. Eine tolle Übung bei schlechter Laune.


Wo Licht ist, ist auch Schatten


 Manchmal kommt es vor, dass wir auf der Suche nach unserem Glück, falsch abbiegen und in der Sackgasse einer Sucht landen. Unser emotionales Gedächtnis, kann leider nicht unterscheiden, was da gerade unsere Glücksgefühle auslöst. Es bewertet und vergleicht lediglich „wie ein Computer“ unsere Erfahrungen, mit den aktuellen Ereignissen. Nach einem anstrengenden Tag ein Glas Wein, die Schokolade bei Einsamkeit, das Fernsehprogramm zum Abschalten und unser Gehirn reagiert mit der Ausschüttung von Botenstoffen. Wenn wir uns einsam fühlen, ungeliebt, schwach, verletzt oder ausgepowert, sehnen wir uns noch mehr wie sonst nach guten Gefühlen.

In so einer Situation, ist es manchmal, als greife unser Gehirn, wie ein Ertrinkender nach einem Strohhalm. Unsere hausgemachten Glücksbotenstoffe funktionieren dann wie eine körpereigene Droge. Sie dämpfen Angst, steigern unsere Leistungsfähigkeit und heben unsere Stimmung. Auch wenn wir wissen, Einsamkeit ist nicht zu wenig Schokolade und Schlaflosigkeit kein Mangel an Schlafmitteln. Unsere Sehn-Sucht

nach Glück macht es uns manchmal schwer, den schmalen Grat zwischen Genuss und Sucht noch zu erkennen. So kann bei häufiger positiver Verknüpfung schon eine Tafel Schokolade zum Suchtmittel werden. Das heißt nicht, jeder der gerne guten Wein trinkt, ein paar Überstunden macht oder bei einem nächtlichen Hungeranfall zum Kühlschrank wandert, ist süchtig. Von Sucht sprechen wir erst, wenn es uns schwerfällt, unser Verhalten, trotz großer Willensanstrengung zu stoppen. Wenn wir eine innere Unruhe spüren, die uns veranlasst unser Verhalten in immer kürzeren Abständen zu wiederholen. Und wir schließlich unser Leben immer mehr nach diesem Verhalten ausrichten. 


Mir ist es wichtig festzuhalten, Sucht ist keine Willensschwäche, sondern eine Antwort unseres Körpers auf die Fehlinterpretation unserer Erfahrungen.

Können wir lernen glücklich zu sein?

 

Werde ich ein glücklicher Mensch, wenn ich jeden Tag eine gute Tat vollbringe? Einen Spaziergang mache, mir meine Wünsche erfülle? Auf diese Fragen gibt es wohl keine einfache Antwort, Glück ist subjektiv. Was mich beglückt, muss anderen noch lange kein Vergnügen bereiten. Und dennoch gibt es ein paar universelle Regeln, die uns helfen können, glücklicher und auf Dauer auch zufriedener zu sein.

Kinder lachen statistisch bis zu 600-mal am Tag, wir Erwachsenen bringen es auf stolze 3-mal. Ihre Begeisterung für alles Neue, ihre Lust am Genießen und ihre Neugier sowie Spaß am Leben, lassen sie als absoluten Experten in Sachen „glücklich sein“ erscheinen. Sie können uns lehren, unseren „inneren Kindern“ manchmal zu erlauben, beim Anblick einer bunten Blumenwiese, die Schuhe auszuziehen und einfach loszulaufen. Wenn wir unser Leben aktiv gestalten, einen Sinn in den Dingen finden und unsere Stärken nutzen, fühlen wir uns auf Dauer einfach besser, wir sind glücklicher. Klar ist auch, dass wir alle uns danach sehnen, geliebt zu werden und fast noch wichtiger, zu lieben. Es macht glücklich, geben zu dürfen und für andere da zu sein. Unsere Freude wächst, wenn wir sie teilen, während unsere Sorgen sich halbieren. Glück ist auch ein soziales Gefühl.


Meine Antwort auf die Frage, ob wir Glück lernen können, ist wohl ein eindeutiges JA. Glück ist erlernbar. Doch was wir lernen wollen, müssen wir zunächst üben. Glück ist etwas, worum wir uns bemühen müssen – eine Haltung. Und das hat viel damit zu tun, was für ein Mensch wir sein wollen. In diesem Sinne erhalten sie sich ihre Neugierde und genießen sie den Tag.

Natürlich gesund
von Patricia Olbrich 22 Juni, 2021
Wir alle sind ständig den Einflüssen unserer Umwelt ausgesetzt. Die Aufgabe des Immunsystems besteht darin, alle Stoffe, mit denen unser Körper in Kontakt kommt, zu prüfen und bei Gefahr für den Organismus diese zu bekämpfen. Die menschliche Immunabwehr besteht aus zwei großen Abwehrsystemen: dem angeborenen und dem erworbenen Immunsystem.
Was die Angst vor dem Tod über das Leben erzählt
von Patricia Olbrich 06 Apr., 2021
Eine Klientin sagte mir einmal: „Wenn ich so darüber nachdenke, hat der Tod für mich schon etwas Bedrohliches, Mysteriöses, etwas von dem ich nicht weiß wie es geht. Das macht mir Angst.“ So oder ähnlich geht es wohl vielen von uns, wir alle haben Angst vor dem Tod.
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